Wie bist du zu Shiatsu gekommen?
Als ich von Tina vor vielen Jahren einen Gutschein für Shiatsu-Behandlungen bekommen habe, hatte ich zwar schon von Shiatsu gehört, es aber noch nie ausprobiert. Zum ersten Termin bin ich neugierig, aber ohne große Erwartungen gegangen. Umso größer war dann die Überraschung: ich verließ die Praxis voller Energie und fühlte mich rundum wohl.
Nach einigen Behandlungen habe ich bemerkt, dass sich etwas grundlegend veränderte: ich kam wieder in Kontakt mit lange ignorierten Bedürfnissen. Auch mein Schlaf verbesserte sich und meine Magen-Darmprobleme wurden immer seltener. Viele Jahre habe ich Shiatsu dann als Klient genossen – irgendwann wollte ich mehr zu den Hintergründen erfahren und begann mit der Ausbildung an der Hara Shiatsu Akademie.
Die Begeisterung für Shiatsu wurde während dieser Zeit immer größer: heute bin ich selbst Lehrer an der Akademie und mit Leib und Seele Shiatsu-Praktiker.
Was fasziniert dich an Shiatsu?
Mich fasziniert der ebenso einfache wie effektive, ganzheitliche Ansatz. Unwohlsein, ob geistig oder körperlich, ist immer Ausdruck einer Blockade. Dabei ist der Körper vom Geist nicht zu trennen: fühlt sich unser Inneres nicht wohl, hat das früher oder später auch Auswirkungen auf unseren Körper. Diesen Zusammenhang vergessen wir sehr oft, oder wollen ihn so nicht sehen.
Das Magische an Shiatsu: durch Berührung werden Geist und Körper wieder miteinander verbunden. Mit den Händen können wir Energie, die im Körper ungleich verteilt ist, ausgleichen, Blockaden mithilfe einfacher Techniken lösen und das Wohlbefinden insgesamt stärken. Viele Klientinnen und Klienten berichten bereits nach wenigen Shiatsu-Behandlungen, dass ihre Beschwerden deutlich nachgelassen haben oder sogar verschwunden sind und sie sich insgesamt deutlich stärker und frischer fühlen.
Wie würdest du dein Shiatsu beschreiben?
Wichtig ist mir bei meinen Behandlungen, den ganzen Menschen – mit all seinen Gefühlen, seinen Gedanken, seiner Herkunft und seinem sozialen Umfeld – wahrzunehmen. Jeder Mensch soll sich als einzigartiges Individuum gesehen fühlen und keinesfalls auf seine Beschwerden reduziert werden. Im Zentrum stehen immer die Empfindungen meiner Klientin bzw. meines Klienten. Um diesen Empfindungen ausreichend Raum zu geben, wende ich zu Beginn fallweise eine spezielle Fragetechnik namens „Clean Language“ an. Dadurch können bisher verborgene Energien zum Vorschein gebracht werden. Die anschließende Shiatsu-Behandlung integriert das an die Oberfläche und ins Bewusstsein gebrachte Thema und sorgt dafür, dass es zu einem guten Abschluss gebracht werden kann.
Was hast du beruflich gemacht, bevor du Shiatsu-Praktiker geworden bist?
Mein beruflicher Weg war durchaus abwechslungsreich… Ich war schon Buchhändler, Herstellungsleiter einer Tageszeitung, Vorstandsvorsitzender einer Druckerei, Geschäftsführer einer NGO. Egal in welcher Branche oder in welcher Funktion ich arbeitete: Immer habe ich gerne mit Menschen zusammengearbeitet und sie in ihrem Tun unterstützt. Das hat sich seit meiner Tätigkeit als Shiatsu-Praktiker nicht geändert – im Gegenteil. Erst jetzt habe ich den Eindruck, dass ich meine Fähigkeiten am richtigen Ort und auf die richtige Art und Weise einsetzen kann.
Und gibt es sonst noch etwas über dich zu sagen?
Sprache und Sprachen (Englisch, Tschechisch, Französisch, Italienisch, Spanisch) haben mich immer fasziniert. Besonders wichtig ist mir dabei der von Nick Pole in seinem Buch „Words that Touch“ beschriebene Ansatz „Clean Language“. Die dabei verwendeten, neutralen Fragestellungen sind ein wesentlicher Beitrag zur Vereinfachung der Kommunikation mit Geist UND Körper.