Wie bist du zu Shiatsu gekommen?
Am Anfang stand die Suche nach einem Weihnachtgeschenk für Philipp, der zu dieser Zeit gerade auf dem Sprung nach Tschechien war. Der Gutschein für die drei Shiatsu-Behandlungen, den er damals von mir bekommen hat, ist erst einmal ein paar Monate bei uns zuhause herumgelegen. Irgendwann hat er es schließlich doch ausprobiert. Und siehe da: Er war so begeistert, dass er ab diesem Zeitpunkt regelmäßig zu seiner Praktikerin pilgerte.
Etwas später landete ich selbst auf ihrer Matte – mit massiven Nackenverspannungen und unangenehmen Migräneattacken. Auch bei mir sorgte Shiatsu rasch für Besserung: meine Neugier war geweckt! Bei einem Yoga-Urlaub auf Kreta trafen wir schließlich Tomas Nelissen, den Gründer und damaligen Leiter der Hara Shiatsu Akademie. Er lud uns zu einem Info-Abend an seine Schule ein. Kurz danach starteten wir die dreijährige Ausbildung.
Was fasziniert dich an Shiatsu?
Das ist ganz klar der ganzheitliche Zugang! Nehmen wir das Beispiel Migräne: Shiatsu zielt nicht nur auf eine kurzfristige Linderung der Symptome. Stattdessen forschen wir mit der Klientin oder dem Klienten nach den möglichen Ursachen für die Beschwerden. Denn so wie keine Lebensgeschichte einer anderen gleicht, unterscheiden sich auch die Einflussfaktoren, die zu einem bestimmten Krankheitsbild führen können.
Aus diesem Grund gibt es auch keine 08/15 Standard-Behandlung für alle Kopfschmerz-Geplagten, sondern unzählige Varianten, die auf den jeweiligen Menschen und seine konkreten Bedürfnisse abgestimmt werden. Häufig braucht es auch noch die eine oder andere Änderung im Lebensstil und in der Ernährung. Lässt sich jemand auf dieses Gesamt-Paket ein, verabschiedet sich häufig nicht nur die Migräne – das Leben wird insgesamt leichter und unbeschwerter.
Wie würdest du dein Shiatsu beschreiben?
Wer Shiatsu praktiziert, braucht keine Muskeln in Größe XL – schließlich machen wir uns während der Behandlung auf der Matte die Schwerkraft zunutze. Was es braucht, ist Gespür. Gespür für die Bedürfnisse der Klientinnen und Klienten. Gespür für den idealen Druck und die perfekte Intensität. Gespür für das richtige Timing. Diese Anforderungen kommen mir entgegen – ich bin hoch sensitiv und alles andere als ein Muskelprotz.
Im Unterschied zu meinen früheren Tätigkeiten, kann ich mich bei Shiatsu außerdem viel umfassender einbringen: Sicherlich geht es auch hier darum, gespeichertes Wissen – etwa zur Wirkung einzelner Akupressurpunkte – abzurufen. Doch gleichzeitig ist auch jede Menge Intuition gefragt. Und natürlich körperlicher Einsatz. Diese Kombination und die intensive Begegnung mit anderen Menschen machen Shiatsu für mich zu etwas ganz Besonderem und zum schönsten aller möglichen Berufe.
Was hast du beruflich gemacht, bevor du Shiatsu-Praktikerin geworden bist?
Ursprünglich habe ich Publizistik und Theater-, Film- & Medienwissenschaften studiert – mit dem Ziel, eines Tages als Kultur-Journalistin beim „Standard“ unterzukommen. Dort bin ich dann auch tatsächlich gelandet – jedoch nicht in der Redaktion, sondern im Vertrieb… Viele Jahre werkte ich hier u.a. als Stabstelle für Kundenbindung & Qualitätsmanagement und als Leiterin des Call-Centers. Später arbeitete ich als Studienassistentin bei Prof. Dr. Thomas Bauer an der Uni Wien und in einer großen PR-Agentur als Assistentin der Geschäftsführung und Texterin.
Was gibt es sonst noch über dich zu sagen?
Ich koche gern und esse noch viel lieber, gehe zu selten ins Kino, bin mäßig sportlich, verbringe möglichst viel Zeit draußen und habe zwei wunderbare, kleine Neffen.
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